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Januarseminar 2021 - virtuell und doch ganz real... - eine Nachlese
Das Januarseminar 2021 fand dieses Jahr virtuell aber trotzdem ganz real in Zoom statt.
Atmosphärisch sollte es sich ohne Wenn und Aber an der guten RCI-Rhein-Main-Lahn-Tradition orientieren, zum Jahresbeginn einen TZI-Treffpunkt, aber auch einen inspirierenden Start ins Neue Jahr zu gestalten. Dies ist nach unserer Meinung auch in vollem Umfang gelungen.
Unter dem Titel „Alles bekannt und doch alles neu – TZI-ler*innen (leben und arbeiten) in Zeiten von Corona“ trafen sich von Freitagabend, den 15.01. bis Samstag, den 16.01.2021 15 Teilnehmer*innen und die beiden Leiter Eric Enders-Klee und Jürgen Bedel virtuell in Zoom - und doch erstaunlich real. Über insgesamt 6 Arbeitseinheiten gab es gute Gelegenheit, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu durchdringen.
Vorweg sei berichtet, wir hatten Spaß, wir hatten Bewegung, wir hatten Entspannung, guten Wein, Käse, viele weitere Leckereien und spielerische Elemente. Jede und jeder Einzelne hatte auch Zeit für sich selbst, und wir durften einen lebendigen und sehr anregenden Austausch über unsere individuell doch sehr verschiedenen Situationen in dieser krisenhaften Zeit erleben.
Es wurde sowohl in der großen Gruppe als auch in den sogenannten Breakout-Räumen deutlich, wieviel Ambivalenz die aktuelle Corona-Situation erzeugt.
Einerseits wurde ein "Standby-Modus" festgestellt, der darauf aus ist, zu warten, bis alles wieder "normal" geworden ist. Hier stellte auch jemand die Frage, ob man sich nicht am besten einfrieren lassen sollte. Damit wäre auch die Haltung verbunden, besser nichts zu ändern, es lohne sich nicht, da wir ja sehr bald zurückkehren werden. Dieses Verharren wurde auch mit einem Gefühl von großer Langeweile in Verbindung gebracht.
Andererseits wird gerade auch durch die reale Bedrohung mit Corona umso deutlicher, dass auch diese Zeit "Lebenszeit" ist, die gelebt werden will. Es fiel der Satz "was ich nicht plane, findet auch zukünftig nicht statt - also plane ich!" Wobei das Planen in der jetzigen Zeit einige stark an die Bestrafung des Sisyphos erinnert.
Es kam auch noch der Gedanke des Schwankens zwischen der Demut, geduldig sein zu müssen und dem Trotz, "ich will mein Leben zurück". Auch dies ein Ausdruck der Ambivalenz.
Aus TZI-Perspektive war der ermutigende und durchaus motivierende Ansatz zu spüren, im Sinne einer bewusst gelebten Chairpersonship, die eigene Teilmächtigkeit verstärkt zu suchen und wahrzunehmen. Welche Chancen tun sich durch die allgegenwärtige "Störung" Corona auf? Was kommt auf einmal in Bewegung, was zuvor als fest, starr und gesetzt galt? Aber auch, wie kann Vertrauen wieder gestärkt werden? Wie kann Wertschätzung für die notwendige (fehlerbehaftete) Verantwortungsübernahme in komplexen und unsicheren Zeiten gezeigt werden?
Insgesamt lässt sich festhalten, es war ein besonderes Januarseminar in besonderen Zeiten.
Trotz allem... TZI, Nachdenklichkeit, Spaß, Genuss und Lebendigkeit - ein Januarseminar des RCI Rhein-Main-Lahn eben...
